Haben Sie einen Magneten mit x Gauss?
Die Gausszahl eines Magneten ist direkt an seiner Oberfläche viel grösser als im Abstand von einigen Millimetern.
Die Gausszahl ist also abhängig vom Abstand zwischen Magnet und Anwendungsort und kein absoluter Wert.
Eine Liste von Gausszahlen in Abhängigkeit zum Abstand finden Sie in der untenstehenden Tabelle.
Bitte beachten Sie:
Die Gausswerte in unseren Produktdatenblättern und in den physikalischen Magnetdaten
befinden sich im Innern der Magnete und definieren sich aufgrund der Magnetisierungsgüte.
Diese Werte können daher nicht mit den benötigten Gausszahlen verglichen oder in diese umgerechnet werden.
Oft erhalten wir solche Anfragen von Kunden, die ein Buch gelesen haben über die Heilwirkung von Magneten und jetzt einen passenden Magneten suchen.
Wir glauben zwar nicht an eine heilende Wirkung von Magneten, welche über einen reinen Placebo-Effekt hinaus geht.
Aber wir halten es prinzipiell für richtig, dass Sie für eigene Experimente nicht einen masslos überteuerten „Heilmagneten“ kaufen wollen, sondern einen einfachen und günstigen Neodym-Magneten.
Denn es handelt sich um die genau gleichen Magnete.
Die Frage an sich kann man aber so nicht beantworten.
Sie ist vergleichbar mit der Frage „Haben Sie eine Lampe, die so hell ist, dass ich damit ein Buch lesen kann?“.
Das kann man mit fast jeder Lampe, wenn man damit nahe genug ans Buch geht.
Aber kann man in 5 Metern Entfernung von der Lampe noch ein Buch lesen? Oder in 10 Metern Entfernung? Das hängt von der Leuchtkraft der Lampe ab.
Dasselbe gilt für Magnete.
Ähnlich wie die Helligkeit einer Lampe nimmt bei einem Magneten die magnetische Flussdichte (die Gausszahl) mit zunehmender Entfernung ab.
Die Frage müsste also heissen: „Haben Sie einen Magneten, der in 20 mm Entfernung von der Oberfläche eine magnetische Flussdichte von 800 Gauss erzeugt?“.
Es ist nämlich so, dass die meisten unserer Magnete, sogar die ganz kleinen, direkt an der Oberfläche mehrere 1'000 Gauss aufweisen.
Je nach Form und Stärke der Magnetisierung kann aber ein bestimmter Magnet in einem Abstand von 10 mm vielleicht nur noch 100 Gauss erzeugen, ein anderer Magnet aber vielleicht immer noch 2'000 Gauss.
Direkt auf der Oberfläche ist das Magnetfeld am Rand der Polfläche am stärksten (bei quaderförmigen Magneten an den Ecken) und im Zentrum am schwächsten.
In Randnähe nimmt aber das Feld mit zunehmender Entfernung vom Magneten viel schneller ab als das Feld auf der zentralen Magnetachse.
Schon wenige Millimeter von einer Polfläche entfernt kann das Feld auf der Achse stärker sein als in Randnähe.
(Siehe auch die Tabellen weiter unten.)
Manche Hersteller und Verkäufer geben bei ihren Magneten Gausszahlen an, die nur erreicht werden können, wenn der Magnet durch ein Eisenjoch „kurzgeschlossen“ wird und nur noch ein ganz kleiner Luftspalt zwischen Nord- und Südpol verbleibt.
An der Oberfläche oder gar ausserhalb eines freistehenden Magneten kann aber ein solcher hypothetischer Wert nicht annähernd erreicht werden.
Da Sie aber den Magneten in der Regel nicht bis ganz an die zu behandelnde Stelle bringen können, müssen Sie sich entscheiden, in welcher Entfernung der Magnet wirken soll.
Anschliessend können Sie im nachfolgend verlinkten Excel-File testen, welche Grösse der Magnet ungefähr haben muss, um die gewünschte Gausszahl zu erreichen.
Es gilt übrigens die Umrechnung: 1 Tesla = 10'000 Gauss.
Hilfestellung finden Sie in der FAQ "Wie berechnet man die magnetische Flussdichte".
- Tabelle Deutsch (Excel-Format)
- Tabelle Deutsch (OpenOffice-Format)
- Tabelle Englisch (Excel-Format)
- Tabelle Englisch (OpenOffice-Format)
Hier ein paar Beispiele. Vielleicht finden Sie so den passenden Magneten.